Begabungen diagnostizieren
In der Diagnose von Begabung unterscheidet man zwei unterschiedliche Herangehensweisen: Die pädagogische Diagnostik und die psychologische Diagnostik. Ein erster Zugang zur Begabungsdiagnostik führt meist über im Unterricht beobachtete subjektive Indizien einzelner Schüler. So können nachfolgend aufgeführte Eigenschaften eines Schülers auf eine mögliche Hochbegabung hinweisen:
- Hohe intellektuelle Denkfähigkeit
- Hohes Lerntempo verbunden mit einem hohen Arbeitsbedürfnis
- Ausgeprägte Fähigkeit, kritisch und wertend zu denken
- Streben nach Perfektion
- Gute Beobachtungs- und Aufnahmefähigkeit
- Ablehnen von Routinen
- Hohe Eigenverantwortlichkeit...
Jede(r) Hochbegabte ist ein Individuum mit unterschiedlichen Eigenschaften, Stärken und Schwächen, so dass es eine eindeutige Merkmalliste für die Identifizierung begabter Kinder nicht gibt.
Pädagogische Diagnostik
In der Schule finden zumeist Instrumente der pädagogischen Diagnostik ihren Einsatz wie bspw. Lehrerbeobachtung (Leistung, Lernverhalten), Checklisten (Fragebögen, Merkmallisten), Nominierungen (z. B. durch Mitschüler), Gespräche mit Schülern und Eltern, Selbstbeobachtung und -einschätzung oder Portfolios. Um verlässliche Informationen über den einzelnen Schüler zu erhalten, werden in der Franziskus-Schule fest vereinbarte Diagnoseinstrumente in allen Jahrgangsstufen eingesetzt.
Psychologische Diagnostik
Reichen die Ergebnisse der pädagogischen Diagnostik nicht aus, um eine besondere Begabung festzustellen, stehen die Instrumente der psychologischen Diagnostik zur Verfügung. Im Verlauf der psychologischen Diagnostik lassen sich kognitiven Fähigkeiten anhand von Intelligenztestverfahren ermitteln, Leistungen anhand von Schulleistungstests feststellen sowie Persönlichkeits- und Umweltmerkmale anhand von Anamnese, umfassender Exploration und Verhaltensbeobachtungen bestimmen. Die Ergebnisse der psychologischen Testverfahren werden Eltern und Schülern in einem ausführlichen Beratungsgespräch erläutert. Die Testverfahren dürfen ausschließlich von Psychologen (bspw. Schulpsychologen) oder unseren Sonderpädagoginnen durchgeführt werden, um einen einheitlichen Ablauf des Testverfahrens zu garantieren und damit der Normierung der Ergebnisse gerecht zu werden.